Zwei der größten Freuden im Leben sind gutes Essen und gute Musik, und Caroline und ich hatten die Gelegenheit, beides auf einem Kurztrip nach Granada zu kombinieren. Wir hatten Karten für Suede, eine Rockband aus den 90ern, im Teatro de Generalife neben der Alhambra, aber das gab uns auch die Gelegenheit, in die Welt der Tapas einzutauchen, für die Granada so berühmt ist.

Es gibt viele Geschichten darüber, wie das Tapas-Essen entstanden ist, und wie so oft beanspruchen verschiedene Regionen Spaniens für sich, der Geburtsort dieser kultigen Tradition zu sein. Die logischste Erklärung ist, dass das Wort Tapa von dem Verb taper kommt, was "abdecken" bedeutet, und Tapa ist das spanische Wort für Deckel. Früher deckten die Barkeeper die Getränke ihrer Gäste mit einer Scheibe Brot und einem kleinen Stück Käse oder Schinken ab, um zu verhindern, dass Staub und Fliegen ins Glas gelangten. So entstand die Tapa.

In Granada gibt es eine große Auswahl an Tapas-Bars, daher ist es ratsam, sich nach den besten Lokalen zu erkundigen und die Stadt auf diese Weise zu entdecken.

In den Tapas-Bars bekommt man zu jedem Getränk eine Tapa gratis, manchmal kann man sich eine aussuchen, manchmal wird einem die Tapa des Hauses" gebracht. Tapas sind meist kleine, einfache Gerichte wie Albondigas (Fleischbällchen), Tortilla (spanisches Omelett), Paella, Montaditos (Brotscheibe mit Belag), Patatas Bravas (würzige Kartoffeln), Estufados (Eintopf) und die sehr beliebten Croquettas (frittierte Fleisch- oder Fischbällchen oder -brötchen mit Soße, knusprig paniert).

Die Auswahl ist groß, von der modernen, trendigen Tapas-Bar bis zu den ursprünglichen, authentischen 'Institutionen' wie Bodegas Castañeda, die genau die Art von Atmosphäre bieten, die wir lieben. Die Bodegas Castañeda sind bekannt für ihre Weine, Wurstwaren (embutidos) und Käse. Die Kundschaft kommt aus allen Gesellschaftsschichten und ist überwiegend einheimisch. Vom frühen Abend bis spät in die Nacht herrscht hier ein reges Treiben, das einem organisierten Chaos gleicht, aber in Wirklichkeit läuft alles wie am Schnürchen: Barkeeper und Kellner rufen sich gegenseitig die Bestellungen zu, begrüßen und unterhalten sich mit Einheimischen und Touristen gleichermaßen... Es ist wirklich wie im Theater!

In diesen Lokalen arbeiten die Kellner und Barkeeper oft schon seit vielen Jahren und sind stolz darauf, ihren Beruf als Berufung für das ganze Leben zu sehen. Sie sind oft echte Persönlichkeiten, was die Atmosphäre und das Erlebnis noch steigert.

Andere erwähnenswerte Lokale während unseres Besuchs waren La Sitarilla, ein etwas exzentrisches Familienrestaurant mit künstlichen Blumen und traditioneller Flamencomusik, in dem wir ein köstliches Schneckengericht in einer schmackhaften Brühe genossen.

Los Diamantes in der Calle Navas ist eine Institution in Granada und serviert frische Meeresfrüchte und Schalentiere (Mariscos) auf Bestellung. Die frischen Muscheln (almejas) und ein kühles Glas Wein haben uns sehr gut geschmeckt!

Tabernilla del Darro, am Fluss Darro gelegen, in einem schönen alten Gebäude, in dem sich früher ein Brunnen befand. Hier genossen wir nach dem Konzert einen leckeren Imbiss aus Tostados mit Räucherlachs und Avocado.

Tapas sind hier ein fester Bestandteil des sozialen Lebens. Es ist eine tolle Möglichkeit, Zeit mit Freunden zu verbringen und die Stadt zu Fuß zu erkunden, wobei man an jeder Ecke einen Leckerbissen findet.

Wir lieben die Kombination aus Essen, Kultur und Geschichte ...... und Granada hat all das im Überfluss!

Que aproveche!

Malcolm