Bild von einem Tisch voll mit Sachen für spanische Silvesterbräuche

Als wir 2008 unser Haus in Andalusien kauften, machten wir es uns an Silvester auf unserem Berg gemütlich, bereit, das Feuerwerk der umliegenden Dörfer zu bewundern. Punkt Mitternacht standen wir draußen – mit Cava und einem holländischen Oliebollen in der Hand … doch es war nichts zu sehen. Kein Knallen, kein Leuchten, gar nichts. Offensichtlich hatten wir uns nicht gut genug vorbereitet ;-).

Im Jahr darauf waren wir schlauer und feierten La Noche Vieja in einem vorab reservierten Restaurant in Nerja – mit allem, was dazugehört. An diesem Abend lernten wir, dass Silvester in Spanien ganz anders gefeiert wird, als wir es gewohnt waren. Das haben wir im Laufe der Jahre gelernt:

Feuerwerk und Neujahrsschwimmen

In Spanien wird Feuerwerk in der Regel nicht privat gezündet. Stattdessen organisiert die Gemeinde große Feuerwerke an zentralen Orten wie dem Dorfplatz, der Promenade oder – wie in Nerja – an bekannten Plätzen wie dem Balcón de Europa. So können alle gemeinsam feiern, ohne dass ganze Orte im Rauch verschwinden.
 Am Neujahrstag finden in vielen Küstenorten außerdem traditionelle Neujahrsschwimmen statt, oft begleitet von Musik, heißer Schokolade und viel Applaus für die Mutigen.

Rote Unterwäsche

Rund um den Jahreswechsel färben sich die Schaufenster rot. In Dessousläden, Kaufhäusern und sogar in kleinen Boutiquen hängt alles voller roter Unterwäsche. Der Glaube dahinter: Wer an Silvester rote Unterwäsche trägt, darf im neuen Jahr mit Glück und Liebe rechnen. Wer es ganz genau nimmt, sollte die rote Unterwäsche um Mitternacht ausziehen und verbrennen. Zum Glück hält sich kaum jemand wirklich daran.

12 uvas de la suerte

Kurz vor Mitternacht bereitet man zwölf Trauben vor – eine für jeden Glockenschlag – als Symbol für Glück im kommenden Jahr. Der Trick, so habe wir gelernt, ist, nicht zu kauen, sondern jede Traube schnell mit einem großen Schluck Cava hinunterzuspülen. Sonst kommt man zeitlich nicht hinterher. 


Die uvas de la suerte sind eine beliebte spanische Tradition aus dem Jahr 1909. Viele glauben, sie habe religiöse Wurzeln, doch tatsächlich war der Ursprung ganz pragmatisch: In diesem Jahr gab es eine riesige Traubenernte, und ein cleverer Händler vermarktete die Trauben als Glücksbringer für den Jahreswechsel. Wer kann dazu schon Nein sagen?

Geld

Wer sich neben Glück auch finanziellen Wohlstand für das neue Jahr wünscht, soll vor Mitternacht Geld in die Schuhe stecken. Der Zeitpunkt ist entscheidend. Da das nicht besonders bequem ist, entscheiden sich viele heute für eine einfachere Variante: die Trauben essen und dabei Geld in der Tasche haben. Klingt deutlich angenehmer. 

Reisen

Wer im neuen Jahr viel oder weit reisen möchte, soll um Mitternacht mit einem Koffer einmal um den Block laufen. Aberglauben zufolge erhöht das die Chancen auf schöne Reisen. In der Praxis ist das allerdings wenig praktikabel – besonders dann, wenn man gleichzeitig Trauben isst, Cava trinkt und sich eventuell noch um rote Unterwäsche kümmern muss. In all den Jahren haben wir das noch nie jemand machen sehen.

Essen & Feiern

In Spanien gibt es kein Fest ohne gutes Essen. Wir sind es inzwischen gewohnt, mit Freunden ein spezielles Noche-Vieja-Dinner in einem Restaurant zu genießen. In vielen Lokalen wird nach Mitternacht getanzt. Wichtig zu wissen: Diese Abende müssen lange im Voraus reserviert und bezahlt werden, da die Plätze begrenzt und sehr gefragt sind.


Worauf wir uns jedes Jahr heimlich freuen, ist das, was nach dem Dessert passiert. Egal in welchem Restaurant wir sind – es wird immer ein Partyset verteilt, das berühmte Cotillón. Konfetti, Girlanden, Hüte, lustige Brillen, Nasen, Trillerpfeifen und Trompeten. Innerhalb weniger Minuten verwandelt sich ein elegantes Restaurant in einen fröhlichen Karneval. Alle machen mit, ohne Ausnahme. Laut, chaotisch und unglaublich unterhaltsam.

Dieses Jahr bleiben wir in „unserem“ Dorf und verpassen die Feierlichkeiten in Nerja mit dem großen Feuerwerk rund um den Balcón de Europa und den Live-Bands, bei denen hunderte Menschen gemeinsam tanzen und singen. Stattdessen halten wir es klein und gemütlich im El Refugio Bar Cultural in Canillas de Aceituno. Auch das fühlt sich inzwischen wie Zuhause an.

Muy Feliz y Prospero Año Nuevo!

Jan und Marita, im Namen des teams Second Homa Andalusia

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