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Sep 2023
Dem Alltag entfliehen: Wandern in der atemberaubenden Sierra Nevada
Manchmal ist ein Kurzurlaub alles, was man braucht, um der Hektik des Alltags zu entfliehen. Unser Rückzugsort im sonnigen Spanien bietet nicht nur die Möglichkeit zu arbeiten, sondern auch einen Ausgleich zur Arbeit zu finden und sich zu entspannen. Auch wenn wir von hier aus arbeiten können, ist es wichtig, ab und zu den "On"-Knopf auszuschalten. Wandern ist für uns die perfekte Medizin zum Abschalten, para desconectar, wie die Einheimischen sagen.
Im vergangenen Mai haben wir uns einen Kurzurlaub in der majestätischen Sierra Nevada gegönnt. Wir wohnten in der Casa del Patio, einem hübschen B&B in einer stilvollen spanischen Villa in Inos del Valle. Von hier aus kann man in alle Richtungen aufbrechen: von einer aktiven Wanderung bis zu einem Kulturtag in Granada. Wir waren zum Wandern hier und begannen mit der bezaubernden Wanderung Los Cahorres, die von dem charmanten Dorf Monachil ausgeht. Es ist nur eine halbe Autostunde von Granada entfernt, Teil der Sierra Nevada und weniger als zwei Stunden von "unserem" Dorf Canillas de Aceituno entfernt.
Das Besondere an dieser Wanderung war ihre Vielfalt. Vorbei an plätschernden Bächen, durch rauschende Wälder, über Bergwiesen und mit etwas Kraxelei vorbei an Felsformationen; diese Route war ein erfrischender Landschaftsmix. Und über 5 Hängebrücken!Zunächst ging es an einem sich schlängelnden Bach entlang, umgeben von einem schönen Wald. Bei der ersten Hängebrücke wurde das Gelände anspruchsvoller und interessanter. Bei einer Gesamtstrecke von ca. 9,5 Kilometern und einem Höhenunterschied von 318 Metern bot sich bei jedem Schritt ein neues Panorama. Manchmal mussten wir uns vor überhängenden Ästen ducken, auf allen vieren unter niedrigen Felsen hindurchkriechen und uns an Metallbügeln festhalten. Insgesamt war der Weg aber auch für Familien mit Kindern gut zu bewältigen. Der letzte Teil der Wanderung führte auf einen Bergrücken und belohnte uns mit einem weiten Blick über das Tal, die Stadt Granada und darüber hinaus. Schließlich ging es wieder hinunter nach Monachil, wo unsere Rundwanderung endete.
Am nächsten Tag brachen wir zu einer weiteren atemberaubenden Wanderung auf, las Acequias del Poqueira, die im malerischen Dorf Capileira begann. Allein die Fahrt dorthin war schon ein Abenteuer. Leider konnten wir diese Wanderung wegen aufziehender heftiger Gewitter nicht beenden, aber ihr Potential war offensichtlich. Die als "schwer" eingestufte Route ist etwa 20 Kilometer lang und überwindet einen Höhenunterschied von 1055 Metern. Sie kann auch abgekürzt werden. Das 1562 gegründete Dorf Capileira überragt die Landschaft immer noch als eines der schönsten weißen Dörfer Spaniens.
Sie wandern auf anspruchsvollen alten Pfaden durch eine atemberaubend schöne und abwechslungsreiche Landschaft, die seit jeher von Ackerbau und Viehzucht geprägt ist. Sie kommen an authentischen Bewässerungskanälen, Bauernhöfen, Dreschplätzen und Terrassen vorbei. Und immer wieder trifft man auf freilaufende Esel, Ziegen, Kühe und gelegentlich auch Pferde, die den Menschen zur Selbstversorgung dienen.
Die Route schlängelt sich durch das Poqueira-Tal, immer mit Blick auf die Gipfel der Sierra Nevada. Die traditionellen maurischen Bewässerungskanäle, die Azequias, machen den Reiz dieser Wanderung aus.
Wandern in der Sierra Nevada ist ein beeindruckendes Erlebnis. Es wurde von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt, was die Erhaltung und Pflege der einzigartigen Volksarchitektur, der terrassierten Landwirtschaft, der Bewässerungskanäle und der traditionellen Tätigkeiten garantiert, wobei die unvergleichliche natürliche Umgebung von den wenigen Menschen, die hier noch leben, respektiert wird.
So waren wir zwar früher als geplant wieder im Dorf Capileira, wo man sich in einer der vielen Bars oder bei einem deftigen Essen stärken kann, aber wir werden diese Wanderung auf jeden Fall wieder auf die Liste für den nächsten Kurzurlaub setzen!
Mit sonnigen Grüßen,
Sonja und Jacobo René
Im Anhang finden Sie die ausgeschriebenen Wanderrouten: Los Cahorros en las acequias del Poqueira.