In Andalusien lesen und hören wir täglich allerlei Interessantes zu berichten, wie Ankündigungen von Festen und Festivals, kulinarische Zusammenkünfte, Umzüge, Sonderausstellungen, aber auch Neuigkeiten auf dem Wohnungsmarkt oder geänderte Vorschriften. Um es Ihnen leicht zu machen, bündeln wir diese Neuigkeiten in dieser Rubrik, damit Sie alles auf einen Blick haben.

 

La Vinuela Stausee bei Sonnenaufgang

Wie bereits zuvor berichtet, steigt der Wasserstand des Stausees La Viñuela weiter an. Damals war er zu etwa 21,7 % gefüllt – mittlerweile sind es über 50 %! Nach Jahren extremer Trockenheit scheint sich die Wasserkrise in der Region Axarquía in der Provinz Málaga endlich zu entspannen. Der Stausee La Viñuela – der größte der Provinz – ist dank außergewöhnlich regenreicher Wintermonate zum ersten Mal seit Jahren wieder mehr als halbvoll. Für Landwirte, Anwohner und Behörden ist das eine große Erleichterung.

Doch trotz dieser positiven Nachricht bleibt die Lage instabil. Die Wasserinfrastruktur der Region ist veraltet und kann vielerorts die Dörfer im Landesinneren nicht ausreichend oder zuverlässig mit Wasser versorgen.

12 Millionen Euro für neue Wasserleitungen
Um diese Probleme zu lösen, haben die Junta de Andalucía und die Provinzverwaltung von Málaga ein ehrgeiziges Projekt angekündigt: Rund 30 Kilometer Wasserleitungen sollen erneuert und erweitert werden. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf über 12 Millionen Euro.

Durch diese neue Infrastruktur soll die Wasserversorgung in mindestens sieben Dörfern verbessert werden – darunter Benamargosa, Almáchar, El Borge, Cútar, Comares, Riogordo und Colmenar – mit insgesamt etwa 12.000 Einwohnern. In einer späteren Phase sollen auch neun weitere Gemeinden in der Axarquía von dem erweiterten Netz profitieren.

Ein zentrales Problem ist, dass die bestehenden Leitungen zu schmal und anfällig für Schäden sind. Während der Überschwemmungen im November 2024 wurde die Infrastruktur teilweise stark beschädigt, was dazu führte, dass einige Orte tagelang ohne Wasser auskommen mussten. Das neue Netz soll Leitungen mit größerem Durchmesser enthalten, um die Kapazität zu erhöhen und Ausfälle in Zukunft zu vermeiden.

Finanzierung und steigende Tarife
Die Kosten für diese Modernisierung sind erheblich. Das Wasserunternehmen Axaragua, das für die Verwaltung des Netzes zuständig ist, hat derzeit rund 10 Millionen Euro Schulden. Um diese finanzielle Belastung zu verringern und die geplanten Investitionen zu ermöglichen, hat der Gemeindeverband der Axarquía beschlossen, die Preise für die Wasserversorgung um 27 % und für die Abwasserbehandlung um 35 % zu erhöhen.

Obwohl diese Preissteigerungen bei vielen Bürgern Besorgnis auslösen, betonen die Behörden, dass sie notwendig sind, um das Netz zukunftssicher zu machen und längere Trockenperioden besser bewältigen zu können.

Vorsichtiger Optimismus für die Zukunft
Die Kombination aus natürlichem Regen und lang erwarteten Infrastrukturmaßnahmen sorgt für vorsichtigen Optimismus in der Region. Die Landwirte können ihre Felder wieder besser bewässern, die Dörfer erhalten eine zuverlässigere Wasserversorgung, und die Politik zeigt sich entschlossen, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Eines bleibt jedoch klar: Ohne strukturelle Verbesserungen des Wassernetzes bleibt die Region auch künftig anfällig für Dürreperioden.