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20
Mär 2019
Alcaucín

Eine Fahrt durch die Gegend von La Viñuela in der ländlichen Bergregion La Axarquía in der Provinz Málaga hält reizvolle Entdeckungen bereit, darunter das malerische Dorf Alcaucín. Das am Fuße des Sierra-de-Tejeda-Gebirges gelegene, abgelegene weiße Dorf bietet atemberaubende Ausblicke auf den Viñuela-See mit den Gipfeln im Hintergrund. Da es keinen Durchgangsverkehr gibt, hat dieses ruhige Örtchen seinen unberührten, traditionellen Charme bewahrt.
Hier kann man einen historischen, restaurierten maurischen Brunnen besichtigen, die sogenannte Fuente de los Cinco Caños, die mit ihren schönen Fliesen und fünf Ausläufen, aus denen frisches Quellwasser sprudelt, beeindruckt. Alcaucín besitzt außerdem eine interessante Kirche aus dem 16. Jahrhundert sowie eine Einsiedelei.
Das Dorf Alcaucín selbst hat einen hübschen zentralen Platz, die Plaza Central, an der sich die Kirche Nuestra Señora del Rosario befindet – ein restauriertes Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Der Blick von der Plaza Zalia mit ihren weiß getünchten Wänden und zahlreichen Blumentöpfen ist die steile Wanderung hinauf allemal wert.
In der Nähe von Alcaucín liegen die Überreste einer alten maurischen Siedlung namens Zalia sowie eine gleichnamige Burg. Die auf einem kleinen Hügel gelegenen Festungsanlagen wurden ursprünglich von den Phöniziern errichtet, später von den Mauren genutzt und schließlich von den christlichen Königen als Gefängnis für ihre arabischen Vorgänger verwendet.
In Alcaucín wurden zahlreiche archäologische Funde gemacht, darunter Überreste der Neandertaler-Zivilisation. Ein Beispiel ist die Höhle Boquete de Zafarraya, in der menschliche Überreste gefunden wurden.
Das Dorf ist bekannt für seine traditionellen Handwerksarbeiten aus Espartogras. Zu den lokalen Spezialitäten gehören Tortillas de Bacalao con Miel (Omeletts mit Kabeljau und Honig), Knoblauchbrei und Kürbis mit Sardinen, begleitet von süßem Moscatel-Wein aus der Region sowie Gebäck mit Olivenöl. Alcaucín liegt an der malerischen Feinschmeckerroute „Olivenöl und Berge”.
Tierwelt
Was die Tierwelt betrifft, zählt diese Region zu den artenreichsten in Andalusien. Hier können Bergziegen, Wiesel, Luchse, Dachse und Ginsterkatzen beobachtet werden. Vogelbeobachter können unter anderem Bluthänflinge, Amseln, Grasmücken, Rotschwänze, Feldlerchen und Nachtigallen entdecken.
Feste
Wer mit den Einheimischen feiern möchte, sollte Alcaucín an einem spanischen Feiertag besuchen oder eines der besonderen Dorffeste erleben. Die Kulturwoche findet jedes Jahr im Frühling (meist im Mai) statt, die Romería de San Isidro Mitte Mai an der Festung, das Fest der Virgen de la Inmaculada Ende Juni, das Flamenco-Gesangsfestival im Sommer (meist im August) und das Kastanienfest im Herbst.